Historie
45 Jahre waren vergangen, seit durch die erste Genfer Konvention im Jahre 1864 ein neues Denken und Handeln in der selbstlosen Hilfe am Nächsten die Weltgeschichte beeinflusste. Dies war der Zeitpunkt, an dem der Ruf des Schweizer Kaufmanns Henry Dunant nach Großauheim drang, als sich 1909 tatkräftige Großauheimer Bürger entschlossen, aus dem damals bestehenden Kriegerverein die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Großauheim zu gründen. Am 29. Oktober 1909 stellten sich 30 Männer dieser schweren Aufgabe, an ihrer Spitze Herr Sanitätsrat Dr. Franz Freisfeld.
Die ehemalige Kunstseidefabrik in der Großauheimer Josef-Bautz-Straße diente während des Ersten Weltkriegs als Lazarett. Die Landungsbrücke ermöglichte den Antransport von Verwundeten über den Main.
Der Vorstand der Freiwilligen Sanitätskolonne Großauheim umfasste neben den für alle Vereine obligatorischen Positionen (Vorsitzender, Stellvertreter, Kassierer und Schriftführer) den Kolonnenführer, den Leitenden Arzt und den Materialwart.
Einen weiten Raum in der Vereinsarbeit nahmen Unterrichtsstunden und Übungen ein. Für die Unterrichte war der Kolonnenarzt zuständig, für die praktischen Übungen der Kolonnenführer und sein Stellvertreter.
Damals wurden neben Vorstandssitzungen und Jahreshauptversammlungen auch Vierteljahresversammlungen durchgeführt. Streng waren dabei die Sitten der Rot-Kreuz Sanitätskolonne Großauheim. Ein Antrag mit nachfolgendem Text wurde einstimmig angenommen: "Wer dreimal ohne ausreichende Entschuldigung fehlt, hat sich beim Vorstande zu rechtfertigen. Wer von den in Ausbildung befindlichen Mitgliedern dreimal an den festgesetzten Unterrichtstunden fehlt, kann unter Umständen von der Prüfung ausgeschlossen werden."
Doch in anderer Hinsicht zeigte man sich großzügig, denn die Teilnahme an den Erste-Hilfe-Kursen erfolgte unentgeltlich und verpflichtete auch nicht zum Eintritt in die Kolonne.
Auszug aus der Chronik 75 Jahre DRK OV Großauheim und der Chronik des KV Hanau von Erhard Bus